gelebtes

Willkommen liebe Gästinnen und Gäste auf meiner diesjährigen Homepage 2021  

Zu allererst möchte ich Danke!! sagen!

Danke an all meine Helden und Heldinnen in diesem unvergesslichen, beängstigenden, pandemischen vergangenen Jahr:

Stellvertretend für alle – möchte ich die Krankenschwestern und Krankenpflegern nennen – die Alten- und Kinderbetreuerinnen und – Betreuer. All die Lehrerinnen und Lehrer – die Verkäuferinnen und Verkäufer – die Virologinnen und Virologen - die Ärztinnen und Ärzte - die Krankenwagen Fahrerinnen und Fahrer. Die Liste ist endlos, denn ich bin wirklich sehr sehr dankbar dafür, dass durch ihr Mittun und Zutun unsere Gesellschaft in jedem Augenblick ihre Menschlichkeit – Solidarität und Verantwortung bewiesen hat!

 

Sie alle sind mutige – fleißige und mitfühlende MitdenkerInnen – NeudenkerInnen und VordenkerInnen.

Und sie sind die Mehrheit in diesem wunderbaren 80 Millionen land!

 

Ich bin dankbar, dass es sich wieder mal bewiesen hat, dass die Demokratie auf einem tief humanen und sozialen Gewissen und Wissen fußt. Und dass sie sich stets bemüht um den richtigen Weg und die beste Lösung, dass sie bereit ist, ständig dazu zu lernen und sich neu aufzustellen.

Wir haben es gesehen, dass es in einem kleineren Land wie Neuseeland mit einer großartigen politischen Verantwortlichen vielleicht etwas zeitsparender möglich ist – als in einem riesigen, föderalen System wie dem unseren, dessen politische Führung sich jedoch genauso zuverlässig – transparent – verantwortungsvoll – empathisch und solidarisch verhalten hat.

So furchtbar diese weltweite Seuche für Hunderttausende war und leider noch lange sein wird und so sehr sie mir auch weiterhin Angst macht – so deutlich hat sie aber auch gezeigt, dass wir über alle Grenzen hinweg, einsichtig zusammenhalten und verzichten können - wo es und wenn es nötig ist.

 

2020 hat mich in meiner tiefen Überzeugung bestärkt, dass wir weltweit solidarisch sein können und  dass die überwiegende Mehrheit auf dem Planeten Mitmenschlichkeit – Fürsorge und Respekt praktizieren kann! – die elementaren Bausteine einer demokratischen und sozialen Lebens- und Staatsform in Frieden und Freiheit.

Deshalb möchte ich Sie Alle – liebe Gästinnen und Gäste bitten und auffordern:

lassen Sie uns gemeinsam die beste aller Lebensformen schützen vor so genanten Alternativen und Rettern und Großmachern – vor den Hetzern – den Rassisten – Nationalisten und Coronaleugnern!

 

Vor uns steht ein wichtiges Wahljahr. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass der parlamentarische Arm der deutschen Faschisten aus dem Bundestag verschwindet! Sie sind keine ‚Alternativen’, es sind die alten Braunen in blau getüncht!

Lassen wir es gemeinsam nicht zu, dass sie unsere vielschichtige – vielfältige – hoch differenzierte und wunderbar diverse – multikulturelle und rechtsstaatliche Gemeinschaft noch weiter spalten!

Für mich als Künstlerin wurde es im letzten Jahr besonders schmerzhaft deutlich, wie wenig ich mit meinem Können in einer lebensbedrohenden Situation ausrichten kann. Und dass ich sogar anderen schaden könnte, wenn ich meine Berufe ausübe. Also habe ich traurig akzeptiert, dass ich nicht mehr auf die Bühne durfte, weder Lesungen machen noch Unterrichte geben konnte. Ich war dazu verdammt hilflos zuzuschauen, wie ich nur mit meinem solidarischen Verhalten die Situation stabilisieren kann.

 

Aber gleichzeitig wurde mir auch klar, dass wir alle unterschiedliche Aufgaben haben auf der Welt, dass unsere Talente zu unterschiedlichen Zeiten gebraucht werden!

Und 2020 war nicht das Jahr der Künstlerinnen und Künstler – der Musikerinnen und Musiker – der Schreiberinnen und Schreiber – der Malerinnen und Maler und von noch Vielen – die in der Kreativwirtschaft ihr Geld verdienen.

Wir alle haben riesige finanzielle und auch emotionale Einbrüche. Tausende sind auf die Jobcenter angewiesen – aber ich habe Niemanden erlebt – der oder die deshalb das Parlament gestürmt oder zu Hetze aufgerufen hätte!

Wir wissen, dass wir keine Leben retten können. Jeder und Jedem ist klar, dass wir im besten Fall die Leben unserer Zuschauerinnen und Zuschauer nur etwas verschönern können – etwas erleichtern und hoffentlich auch bereichern. Wir möchten aufheitern und zum Nachdenken und Weiterdenken anregen und mit unserem Können und Tun die Menschen berühren. Denn unser Tun besteht aus Emotion, die in den unterschiedlichsten Handwerken ihren Ausdruck findet.

Das ist kein Hobby und wir sind keine Freizeitfüller!

Wir haben unser Handwerk erlernt – haben studiert – jahrelang geübt und lernen täglich weiter und leben für unser Tun!

Aber 2020 muss das letzte Jahr sein, dass wir wie Tagelöhner behandelt wurden!

Wir wollen nicht gegen die Bedeutung der anderen gesellschaftlichen Gruppen abgewogen werden – ob und wer und wie weit wir ‚systemrelevant’ sind oder nicht!

 

Wir Kultur Schaffenden arbeiten an dem ständig wachsenden Archiv der Menschheitsgeschichte, die den zukünftigen Generationen unsere Kontinuität erhält!

 

Es gab eine Menge Petitionen und offene Briefe an die Regierenden – ich selbst habe einen geschrieben, dass sich an dieser Sichtweise dringend etwas ändern muss! Und so hoffen wir, hoffe auch ich inständigst, dass die neue Regierung die ‚Kultur’ endlich als ein unentbehrliches Grundrecht in das Grundgesetz aufnehmen wird! Und uns Kulturschaffenden die Würde und Wichtigkeit unseres Schaffens nicht nur attestiert und respektiert sondern legitimiert und ihr besonderes Arbeitsumfeld und Arbeitsweise steuerrechtlich allen Soloselbstständigen gleichstellt!

 

Allerdings gab es für mich persönlich eine völlig unerwartete - wunderbare Überraschung im November dieses so traurigen vergangenen Jahres:

Ich darf die neue Staatsanwältin in dem großartigen Kölner Tatort sein!

Und darauf freue ich mich mit jeder Zelle wie ein Kleinkind auf Weihnachten oder eine Braut auf ihren Bräutigam. Es ist Aufregung pur und so schööööön!

 

Danke, dass sie reingeschaut haben! Bitte bleiben Sie gesund!

Ich freue mich darauf, dass wir uns hoffentlich bald wieder bei einer Lesung oder einer Vorstellung sehen können!

Herzlichst Ihre und Eure – Renan Demirkan

 

Im Januar 2021

„Ich empfinde das als aktive Sterbehilfe“
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