in den letzten wochen kam mir immer wieder ein gedichtband in den sinn, von nazim hikmet - einem türkischen poeten - es heißt: ich liebe mein land
es hat nichts zu tun mit irgendeinem engstirnigen patriotismus - denn hikmet beschreibt darin in unzähligen gedichten und voller liebe den mühsamen überlebenskampf der menschen und deren hoffnung
auf bessere zeiten - was in seinem legendären gedicht: 'das ist unser land' besonders berührt
hier ein ausschnitt daraus:
nackte füße, blutige handgelenke,
zusammengepreßte zähne
und dazu ein land wie ein kostbarer teppich aus seide,
das ist unsere hölle, das ist unser paradies.
dass die tore schließen, die anderen gehören,
und sich nie wieder auftun mögen, dass endlich
die menschen nicht mehr die sklaven der menschen sind,
das ist unsere hoffnung.
zu leben, einzeln und frei
wie ein baum
und brüderlich
wie ein wald
das ist unsere sehnsucht!
auch ich denke nicht patriotisch - sondern fühle international - wie es tucholski sagte - ein deutscher poet und denker
trotzdem möchte ich sagen, wie berührt ich bin von unserem land. von der mitfühlenden menschlichkeit und einer ungekannt offenen herzlichkeit tausender junger und alter menschen aus allen
sozialen schichten!
ich bin dankbar, ein teil dieses deutschlands zu sein!
und besonders dankbar bin ich dafür, dass es politiker hat, die lernfähig sind. denn auch da hat die demokratie zur empathie zurückgefunden - gemäß der forderung von sigmar gabriel: aufstand der
anständigen braucht den anstand der zuständigen.
und dass die zuständigen tatsächlich anstand bewiesen haben, ist für mich das besondere ereignis dieses sommers.
das ist ein guter anfang - und in diesem geist werden wir den rest auch schaffen: dass alle berechtigten ankommen und anwachsen, mit interesse zusammenfinden und zusammenleben, in respekt vor dem
unterschied, mit achtsamkeit für die ähnlichkeiten.
danke - dass sie reingeschaut haben und passen sie gut auf sich auf!